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jobelix
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Alpencamp Marienberg (Biberwier-Tirol)Antwort mit Zitat Beitrag editieren/löschen Nach weiteren Beiträgen von jobelix suchen Diesen Beitrag einem Moderator melden        IP Adresse Zum Anfang der Seite springen

Hallo Tangos,

da uns das Wintercampen im letzten Jahr so gut gefallen hat (Bericht hier), haben wir auch in diesem Jahr zwischen Weihnachten und Dreikönige die Winterferien in den Alpen, und zwar in der der Tiroler Zugspitzregion verbracht.
Nach einem Tipp von Freunden, wollten wir dieses Mal das Alpencamp Marienberg in Biberwier ausprobieren.

Anreise und Aufbau
Nach knapp 610 km ist das Ziel vom Norden über die A7/Füssen/Reute am ersten Weihnachtstag schnell erreicht. Wir kamen gegen 19 Uhr an und Hans, der Campingplatzbetreiber, sorgte sich erstmal darum, die schon im Oktober reservierten Plätze mit dem Tango zu beschicken. Da wir unseren Platz auf einer schmalen Anhöhe hatten, musste der Wohnwagen mit dem hauseigenen Bagger hochgeschoben werden.
Der Aufbau beschränkte sich diesmal auf das Ausrichten des Tangos sowie das Herausholen der „Sitzkissentruhe“, die wir als Vorzelt-Ersatz (Aufbewahrung von Stiefeln, Schleifen und Wachsen von Skis etc.) mitgenommen hatten.
Die Lösung hat sich als sehr praktikabel erwiesen. Wir haben das Vorzelt nicht vermisst.

Ankunft: der kleine Bagger schiebt den Tango zum Stellplatz


Skituning: schleifen und wachsen auf der Kiste


Skigebiet
Toll an dem Campingplatz ist die unmittelbare Nähe zum Lift. Man muss nur über den Parklatz der Talstation von den Marienbergliften laufen und steht vor einem modernen, koppelbaren 6er Sessellift mit hohen Kapazitäten, wo selbst bei großen Andrang keine Warterei zu Frust führt. Die weiteren Anlagen in dem überschaubaren Skigebiet waren allerdings nicht auf den neuesten Stand. Drei Schlepper und ein langer, langsamer 2er Sessel bringen die Leute auf den Marienberg mit seinen vornehmlich roten Pisten.
Die Pisten selber waren vor allem nach starken Schneefällen oder Verwehungen in der Nacht nicht mehr gut präpariert. Anfänger hatten erhebliche Schwierigkeiten heil über die weichen Haufen zu kommen. In anderen Skigebieten werden da morgens noch einmal die Pistenraupen bemüht. Bei den hohen Liftpreisen (10 Tage Skipass (Happy-Ski-Card) mit 2 Erwachsen und einem Kind - 580 €) hätte das meiner Meinung nach drin sein müssen.
Da der Skipass u. a. auch für Lermoos und Ehrwald, die wir in je einer Tagestour mit dem Skibus besuchten, galt, konnten wir uns von anspruchsvolleren Pisten und besserer Präparation in nächster Umgebung überzeugen.
Insgesamt ist Biberwier ein Familienskigebiet mit direktem Anschluss an den Campingplatz (zwischendurch Essen und Trinken wird dadurch deutlich günstiger ), mit Möglichkeiten insgesamt 116 Liftanlagen und 260 Pistenkilometer unter die Ski oder Board zu nehmen.

Talabfahrt Biberwier


Ausstattung/Skiunterbringung
Das Alpencamp ist ein einfacher Campingplatz am Ortsrand von Biberwier, der erst vor 2 oder 3 Jahren eröffnet wurde. Es gibt zwar einen Ski- und einen Skischuhraum, allerdings war uns dieser zu muffig, auch die weiteren Leistungen eher einfacher Natur.
Kein Laden (nur ein Kühlschrank mit dem „Allernötigsten“), kein Hallenbad, keine Skischuhtrockner (Heizschlangen), keine Sauna, kein Restaurant oder Kinderspielräume.
Lediglich ein rege genutzter kleiner Aufenthaltsraum ist vorhanden.
Frische Brötchen gab es morgens ab 8:20 - auf Bestellung am Vortag.

Sanitär
Die Sanitäranlagen waren neu und im tadellosen Zustand. Zudem ständig geputzt und mengenmäßig nicht unterdimensioniert. Selbst zur Rush-Hour gab es absolut keine Wartezeiten. Auch die Raumtemperatur war jederzeit angenehm.

Stellplätze
Unser Stellplätze (nicht im normalen Platzplan enthalten) waren knapp bemessen, was aber im Winter keine große Rolle spielte. Abwasser / Wasseranschluss oder gar Kabelanschluss suchte man vergeblich.
Abgerechnet wurden allerdings Komfortstellplätze…

Stellplatz


Essen und Ausgehen
In der Nähe gibt es eigentlich nur ein Restaurant - das Olympiastüberl. Dies ist allerdings optisch vom Angebot und ausstattungstechnisch in den 70ern stehen geblieben – nur die Preise hatte heutiges Niveau. Ansonsten sollte man noch ein paar 100 Meter weiter in den Ort „zum Löwen“ gehen oder noch besser zum „Mooswirt“ nach Ehrwald oder in die „Bauernstuben“ nach Lermoos fahren. Letztes ist vom Preis/Leistungsverhältnis und vom Ambiente (Weinkeller) klarer Favorit.
Für die Silvesternacht hatten wir ein exklusives Essen auf 1620 Meter Höhe auf der neuen Sunnalm gebucht. An- und Abfahrt mit dem Pistenraupentaxi, 6 Gänge Menue im tollen Ambiente, Blick auf die Feuerwerke in Lermoos, Biberwier und Ehrwald von oben – nicht nur für die Kinder ein einmaliges Erlebnis. Mehr Bilder In der Gallerie.

Pistenraupentaxi


Sunnalm in der Silvesternacht


Einkaufen
Man sollte gut disponieren, denn weder auf den Platz, noch in unmittelbarer Nähe gibt es Einkaufsmöglichkeiten. So bleibt einem nichts andere übrig als bis nach Ehrwald (ca. 3-4 km) oder gar bis Garmisch oder Füssen (Alugas) zu fahren.

Abbau und Abreise
Am 5. Januar machten wir und morgens bei minus 10 Grad und eisigen Ostwind auf die Heimreise. Der Abbau war schnell erledigt. Lediglich das Entfernen der Schneemassen und Eisflächen und -zapfen dauerte seine Zeit – man will ja nicht hinterher fahrende Autofahrer gefährden.
Ohne Schneeketten wären wir mit unserem Alhambra, trotz neuer Winterreifen, nicht über den weich gefahrenen Schnee vom Platz gekommen.

Tango Winterbewährung
Wir sind 11 Tage mit zwei Flaschen Gas à 11Kg ausgekommen, und das bei Temperaturen von teilweise unter -20 C° - einfach sensationell! Das obligatorische Abwischen der Tür- und Fensterrahmen jeden Morgen (Kondenswasser) kannte wir bereits. Zusätzlich hatten wir den Tango noch mit hässlichem, grünem Teppichboden ausgelegt, was sich ebenfalls tadellos bewährt hat.
Eine gute Investition war der 75W Wassertankwärmer, damit blieb einem der morgendliche Kälteschock erspart. Eingefrorene Toiletten oder Wasserleitungen gab es, dank guter Isolation und Dauerbefeuerung auch über Tag, nicht.

Kosten:
Wintercamping ist nicht billig.
Für 11 Tage haben wir mit allen Nebenkosten (Strom, Kurtaxe, Umweltabgabe etc.) mit 2 E und einem Kind (12) 378 € bezahlt

Pro:
- bequeme schnelle Anfahrt aus dem Norden
- Camping direkt am Lift
- nettes Skigebiet mit teilweise modernen Liftanlagen
- relativ schneesicher (Talstation 1000m)
- moderne, gepflegte Sanitäranlagen
- nette Campingplatzbetreiber
- gute Platzräumung vom den Schneemassen

Kontra:
- Skischuhtrocknung /Skistall
- schlechte Lebensmittel-Grundversorgung
- keine Kreditkartenzahlung möglich
- Gaspreis am Platz (11 Kg 24,50€)
- Abrechnung als Komfortplätze

Fazit:
Exzellent gelegener Campingplatz, mit netten bemühten Betreibern und einfacher Ausstattung. Insgesamt empfehlenswert.

Gruß Jo


__________________
[B]Der mit dem [I][COLOR=red]Tango[/COLOR] [/I] tanzte...[/B]
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07.01.2006, 18:34 jobelix ist offline   Profil von jobelix Füge jobelix deiner Freunde-Liste hinzu Email an jobelix senden Homepage von jobelix
BP aus B
Tango-Fürst




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Hallo Jo,
dein Bericht und die Bilder machen Lust zum Nachahmen.

Letztes Wochenende habe ich mal getestet wie schnell sich der Tango aufwärmt. Er stand völlig unterkühlt bei –2°C im eisigen Wind. Nach ca. 1Std. war er auf 15°C aufgewärmt. Messpunkt hinten auf dem Tisch und vorn auf dem Bett /Lattenrost.
Danach war etwas stillstand und ich habe die Heizung wieder ausgemacht. Heizstufe 10, Gebläse halb.
Im Vergleich zu meinem alten WW kam aus dem Tangogebläse mehr warme Luft (die Umluftschläuche waren auch viiiel länger). Jedoch fand ich, dass sich der gesamte WW schneller auf über 20° bringen ließ. Z.B. nach einer Nacht oder tagsüber nach einem Ausflug, bei abgestellter Heizung.
Vielleicht musste am WE im Tango auch erst mal alles innere (Möbel) auf Temperatur gebracht werden. (?)

Wie sind deine Erfahrungen ?

12.01.2006, 13:20 BP aus B ist offline   Profil von BP aus B Füge BP aus B deiner Freunde-Liste hinzu Email an BP aus B senden
jobelix
Super Moderator




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Hi Bernhard,

so ist. Auch die Matratzen, Schränke, Wände, Boden und andere Hohlräume müssen ersteinmal die Temperatur annehmen. Gerade nach einer langen, kalten Anreise kann es hilfreich sein die Heizung schon auf der Fahrt anzuschmeissen. Ansonsten den ersten Abend ruhig noch mal im Pullover sitzen.
Das die Tango Heizung gut funktioniert und recht gut isoliert ist zeigt der meines Erachtens geringe Gasverbrauch. Die mitgereiste, befreundete Familie hat mit ihrem top isoliertem Euramobil-Wohnmobil die doppelt und dreifache Menge verbraucht...

Gruß Jo


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12.01.2006, 14:03 jobelix ist offline   Profil von jobelix Füge jobelix deiner Freunde-Liste hinzu Email an jobelix senden Homepage von jobelix
Buelltom
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Schöner Bericht Jo !

Auch ich kann Wintercamping nur wärmstens empfehlen ....

... hab mal im März bei - 20 ° C am Fuße des Hintertuxer Gletschers in einem betagten Wohnmobil gecampt. Nach zwei Tagen waren 11 kg Gas durch den Schornstein und weit und breit kein Nachschub in Sicht. Also, Motor an , Motor aus, Motor an, Motor aus... . Es waren sämtliche Frisch- und Abwasserleitungen eingeforen, und ich konnte nichts weiter tun, als meiner Frau die Eisblumen am Fenster schenken. Im darauf folgenden Dezember kam unser Sohn zur Welt, der campen cool findet ; na ja , und genau so war es damals, vor 17 Jahren, beim Wintercamping : richtig cool !!!!

16.01.2006, 21:30 Buelltom ist offline   Profil von Buelltom Füge Buelltom deiner Freunde-Liste hinzu Email an Buelltom senden
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