Comfort Camp Grän (Tannheimer Tal) | |
Hallo Tangos,
endlich habe ich ein paar Minuten Zeit gefunden um euch von unserem Winterurlaub 2004/2005 zu berichten.
Nachdem uns in letzten Jahr der "Skivirus" so richtig gepackt hatte, haben wir uns entschlossen einen reinen Ski-Camping-Urlaub zwischen den Feiertagen zu machen.
Die Suche nach einem Camingplatz der unsere Kriterien erfüllte gestaltete sich schwieriger als erwartet. Im Oktober war schon fast alles ausgebucht.
Compfort Camp Grän hatte noch zwei Plätzchen frei, so schlugen wir zu - 70€ Anzahlung waren sofort für die Reservierung fällig dazu war ein Tag Urlaubsverlängerung obligatorisch um auf 10 Tage Mindestnutzungszeit zu kommen, was wir irgendwie befremdlich fanden.
Anreise und Aufbau
Endlich war es soweit, am Heiligabend nahmen wir die knapp 580 km Anreise in Angriff.
Die Autobahnen waren erstaunlicherweise ganz schön voll, aber man kam trotzdem gut und staufrei durch. Nach etwas auf 6 Stunden war der Alhambra-Tango-Express dank exzellenter Verkehrsanbindung und Tempo 100 Zulassung am Ziel.
Der CP Betreiber erwarte uns schon und wies uns zu unserem Platz. Leider war am 24.12. leichter Föhn was die eigentlich feste Schneeoberfläche antaute und das Rangieren und Aufbauen ein wenig behinderte. Nach gut einer Stunde hatten wir unser kleines Wintervorzelt aufgebaut und alles soweit in die Reihe, dass wir einziehen konnten. Am Längsten dauerte davon übrigens das Setzen der Heringe. Der Boden war unter der Schneedecke so hart gefroren, dass man vorbohren musste und selbst dann schlug man die Dinger noch krumm.
Nach einem ausgiebigen Erkundungsspaziergang und einem besinnlichen Heiligabend mit vorgekochtem Schweinebraten und frischen Knödeln, ging es früh ins Schlafgemach. Schließlich sind die Tage kurz und wir wollen früh morgens am 1. Weihnachtstag auf die Piste
Skigebiet
Der Tag empfing uns mit strahlenden Sonnenschein und -5 C°. Da fiel das Aufstehen leicht.
Die Lifte sind, wie wir am Vortag erfahren konnten, zwar theoretisch zu Fuß erreichbar, mit Skischuhen ist ein geschätzter 1km Lauf allerdings eine echte Qual. So nahmen wir lieber den direkt vor dem Campingplatz haltenden, kostenlosen Skibus , der einen direkt an sie Schachtenlifte fährt.
Jetzt hat man ein kleines aber feines Skigebiet, und wenn man die 8er Gondel zum Füssner Jöchle nimmt, grandiose Aussichten in den Allgäu, vor sich (im Hintergrund kann man den Hopfensee erkennen).
Wir entschieden uns an der Kasse, weil am Günstigsten, für eine Saisonkarte (Familie 2E+2K 567€) und konnen so alle Lifte in Grän bequem per Chipkarte nutzen.
Das Gebiet ist nicht zu überlaufen und man hat kaum Wartezeiten an den Liften. Die Präparierung der Pisten war überwiegend gut, leider schauten hin und wieder mal eine paar Steine durch.
Besonders gut hat uns der brandneue, koppelbare 6er Sessellift oben auf dem Berg gefallen. Schnell und bequem.
Hier konnte man es prima aushalten. Klar, dass Ski oder Snowboard fahren, trotz zwei Tage Nebel, für jeden Tag gesetzt war. Apres Ski, wie vielleicht aus anderen österreichischen Gebieten bekannt, gibt es hier nur in sehr geringen Umfang (Tipp: das "Um’s und Auf" direkt an der Gondel Talstation) – ist halt ein Familien-Skigebiet.
Die Verpflegung mit fester Nahrung ist ok und preislich im Rahmen, wobei wir meistens oben auf der Sonnenalm gespeist haben. Die Betreiber waren sehr freundlich, immer sehr bemüht und fix.
Nach einem anstrengenden Skitag ging es abends zwischen 16 und 16:30 mit dem Skibus wieder zurück zum Campingplatz. Stieg man in den „Falschen“, gab es zunächst eine 15 minütige „gratis Rundfahrt“ durch Grän bis nach Haldensee bis der Bus wieder bei den Liften ankam und dann auf direktem Weg nach Lumberg zum Campingplatz fuhr.
Mehr Infos hier: http://www.tannheimertal.at/lifte-graen/lifte.htm
Ausstattung
Der Campingplatz selber biete wirklich Einiges, um auch die Abende zu gestalten.
Das kleine Schwimmbad im Obergeschoss mit Alpenpanoramablick, Sauna, Dampfbad und, und, und. Für Kinder und Jugendliche gibt es zwei eifrig genutzte Aufenthaltsräume mit kleiner Kletterwand, Matten zum Toben, Playstation, Kicker, Tischtennis usw. Die Internet-Münz-Station (im Skistall) war leider während unseres Aufenthalts außer Betrieb.
Skiunterbringung
Für die Ski ist ein „Skistall“ mit Ständern für die Aufbewahrung und Trocknung sowie zwei Schraubstöcke für kleinere Reparaturen vorhanden. Skischuhe können in einem separaten Raum mit Heizschlangen getrocknet und vorgewärmt werden. Leider sind die Plätze Anzahlmäßig recht eng kalkuliert. Da noch einige der Gäste mit ihren Kunststoff-Badeschlappen die wenigen Skischuhtrockner blockierten, mussten einige wohl am nächsten morgen in klamme Stiefel steigen.
Sanitär
Der Sanitärbereich in beiden Gebäuden ist modern, großzügig und sauber. Hier kam es auch bei Vollbelegung nicht zu Engpässen. Die Duschkabinen hatten genug Ellenbogenfreiheit, sind ohne Münzer und das Wasser auch bei Auslastung noch Warm.
Stellplätze
Die Stellplätze sind von der Größe ok und sind mit 16A + Fernsehen (Adapter erforderlich) ausgestattet. An anderen Stellplätzen ist wohl auch einen Wasser Ver- und Entsorgung sowie Gasanschluss möglich.
Essen am Abend
Silvester haben wir in der gemütlichen Achenklause direkt am Campingplatz gefeiert. Das Restaurant hat ein gute Küche und aufmerksames Personal. Preislich Österreich typisch, nicht billig. Alternativen gibt es gegenüber im Lumberger Hof oder bei Told. Beides in weniger als 3 Minuten per Pedes zu erreichen.
Einkaufen
Der Miniladen vor den Campingplatz führt wirklich nur das Nötigste. Semmeln müssen vorbestellt werden und selbst dann gibt es morgens noch lange Schlangen, da der Laden erst um 8Uhr öffnete. Alle Familien, die Kinder in der Skischule haben müssen halt früh raus, um alles zeitlich auf die Kette zu bekommen. Ärgerlich zudem: Mehrmals passte die Anzahl der Semmeln nicht mit der bestellten und bezahlten Menge überein.
Wir haben uns deshalb lieber mit Lebensmitteln aus dem 12 km nahen Pfronten versorgt. Machen die Einheimischen übrigens auch
Tango und Wintertauglichkeit
Wir hatten unseren Tango natürlich schon vorbereitet: Aquariumheizung in den Frischwassertank, Abwassertank abgeklemmt (zurück zur Eimerlösung), Vliesdecken an den vorderen Türen mit Klettband angebracht und 3 volle Gasflaschen à 11kg eingepackt.
Gebraucht haben wir in den 10 Tagen trotz Truma-Dauerbetrieb (Tag auf 1-2, Abends auf 7, Nachts auf 2-3) und Kochen für 4 Personen nur knappe 15kg. Das spricht für die gute Isolierung des Tangos. Da wir den Boden mit Teppichmatten ausgelegt haben kam auch die von vielen Campern gefürchtete Fußkälte im Tango auch bei teilweise -15C° nicht auf. Moderne Skikleidung trocknet in dem Kleiderschrank über der Truma in ein paar Stunden. Einzig das morgendliche Abwischen des Kondeswassers an den Türen nervte etwas.
Abbau und Abreise
Am 3. Januar war es dann so weit nach heftigen Schneefällen und den darauf folgenden Ausgrabungsarbeiten mussten leider wir wieder Richtung Heimat.
Ärgerlicher Weise haben wir fast 2 Stunden länger als geplant gebraucht, weil die Heringe und Stützplatten und Kabel so festgefroren waren, dass nur noch rohe Gewalt (bei den Heringen), Heizlüfter, Föhn und heißes Wasser halfen.
Auch das Entfernen der rundherum vorhandenen Eiszapfen und Eisplatten geriet zum Geduldsspiel. Weil wir ja keinen auf der Straße gefährden wollten, haben wir auch diese „Geschosse“sorgfältig vom Tango abgemacht.
Nach dem Bezahlen der Rechnung von knapp 475€ für 10 Tage sind uns die teuren Stromkosten von 23€ (0,65€/KWH) aufgestoßen. Dabei haben wir noch nicht mal einen Heizlüfter oder ähnliches angeschlossen gehabt….
Nun gut. Nach dem wir uns mit Schneeketten bewaffnet die steile Ausfahrtsrampe hochgearbeitet hatten, stand einer zügigen Heimfahrt nichts mehr im Wege und auch die Rückfahrt war trotz starken Reiseverkehr in 6 Stunden erledigt.
Fazit: Ein gelungener Urlaub! Tirol wir kommen wieder!
Pro:
- (Nord)Deutschlands schnellster Weg in die Alpen
- Nettes Skigebiet mit teilweise modernen Liftanlagen
- relativ schneesicher (Talstation 1200m)
- Moderne, gepflegte Sanitäranlagen
- Wellness: Schwimmbad, Sauna, Dampfbad
- Schneeräumung mit Bagger
- Skibushaltestelle am CP
- vorhandene Trockenräume
Kontra:
- Strompreis
- Knappe Plätze für Skishuhtrockung
- CP Entfernung zum Lift (ca. 1 km)
- Keine Kreditkartenzahlung möglich
Mehr Bilder gibt es hier:
http://www.tango-forum.info/4images/cate....php?cat_id=226
Gruß Jo
__________________ [B]Der mit dem [I][COLOR=red]Tango[/COLOR] [/I] tanzte...[/B] [URL=http://www.tango-forum.info/wbboard/search.php?boardid=23]Zauberlink[/URL] - beantwortet 85% aller Fragen
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